Top und Bottom

Top und Bottom, aktiv und passiv

Einer der wesentlichen Bestandteile eines BDSM-Verhältnisses ist ein mehr oder weniger ausgeprägtes Machtgefälle zwischen den beteiligten Partnern. Dabei nimmt einer der Partner, der Top, die dominante Rolle und oft auch aktive Rolle ein. Der andere, der Bottom, ist das passive Gegenstück dazu. Dabei spielt das Geschlecht der Partner keine Rolle, es gibt sowohl weibliche als auch männliche Tops. Falls jemand nicht auf eine Rolle fixiert ist, wird diese Person als „Switch“ bezeichnet. Switcher können auf beiden Seiten, auf der dominanten und auf der submissiven Seite, Lust empfinden.

Bei den verschiedenen Lebensmodellen oder Spielpraktiken haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Namen für die zwei Seiten herauskristallisiert. Beim Petplay zum Beispiel sind die Begriffe „Owner / Pet“ gebräuchlich, während es aber auch Mistress / Sklave oder Herr / Sklavin gibt. Die Grenzen zwischen den einzelnen Begriffen sind fließend, aber am häufigsten und auch wertneutral hat sich im internationalen Sprachgebrauch Top / Bottom durchgesetzt.

Die Bezeichnung „Top“ beschreibt eigentlich nur den aktiven Part, der während einer Beziehung oder Session aktiv handelt. Es muss aber nicht zwingend der Drang vorhanden sein, den Bottom zu dominieren, ein Top kann auch als Sadist agieren oder umgekehrt ein Sadist muss nicht zwingend dominant sein. Die Grenzen sind hierbei fließend. Für den Bottom gilt ähnliches wie für den Top, er kann es einerseits genießen, unterworfen oder dominiert zu werden, aber er muss nicht unbedingt masochistisch dazu sein. Oder umgekehrt, ein masochistischer Bottom muss es nicht unbedingt mögen, dominiert und erniedrigt zu werden.

Als Service Top wird jemand bezeichnet, der nur scheinbar die dominante Rolle innehat und seinem sogenannten „Wunschzettelsub“ mit seinen Handlungen Gefälligkeiten erweist. Der Wunschzettelsub versucht auch oft, durch bewusstes Fehlverhalten eine (von ihm erwünschte) Bestrafung zu erwirken. Dieses Verhalten wird auch als „Topping from the Bottom“ bezeichnet. Der Top ist in diesem Fall der Wunscherfüller. Im Gegensatz dazu stehen rein dominante Tops, die diese Spielchen von vorneherein durchschauen, dieses Verhalten nicht tolerieren und dementsprechend agieren.